Das Ziel, die Nachhaltigkeit der Entwicklung, Herstellung, Verwendung und Entsorgung von Chemikalien insgesamt zu verbessern, ist von größter Bedeutung, da fast alle menschlichen Systeme von den positiven, aber auch von den negativen Auswirkungen von Chemikalien betroffen sind. Dieses Projekt konzentriert sich auf die Umwelt-, Wirtschafts-, Sozial-, Gesundheits-, Landwirtschafts- und Arbeitsaspekte des Managements von Chemikalien und Abfällen, um nachhaltige Entwicklung und Kreislaufwirtschaft zu fördern.
Im Konzept der nachhaltigen Chemie sind Chemikalien Werkzeuge, um wichtige gesellschaftliche Ziele zu erreichen. Dabei werden die Zielkonflikte der nachhaltigen Entwicklung klar angesprochen und die nachhaltigste Lösung für Interessenkonflikte gesucht, z.B.:
- Nicht einfach mehr Stickstoff und Phosphat zur Steigerung der Erträge, sondern maßgeschneiderte Düngemittel, die präzise angewendet werden und Bodenorganismen oder Grundwasser nicht gefährden.
- Nicht nur Dämmstoffe mit Flammschutzmitteln zur Energieeinsparung, sondern geeignete Wohnkonzepte, vorzugsweise auf regionalen Ressourcen basierend, die kosteneffizient, klimafreundlich sind und leicht demontiert und recycelt werden können.
- Umstellung von fossilen Rohstoffen auf die Verwertung von Sekundärmaterialien wie Plastikabfall, Lebensmittelabfall, organischen Rückständen und Kohlendioxid.
- Nicht nur der Ersatz gefährlicher Substanzen durch andere Verbindungen, die oft ähnliche chemische Strukturen aufweisen, sondern die Entwicklung von „benign by design“ Chemikalien, die einen unbedenklichen Ersatz versprechen.
Um die Wirksamkeit zu messen, haben wir in einem Dialogprozess, an dem mehr als 100 Experten aus allen UN-Regionen teilnahmen, geeignete Indikatoren für das zukünftige Management von Chemikalien und Abfällen entwickelt. Wesentliche Ergebnisse wurden auf verschiedenen Kongressen von Christopher Blum (UBA), Henning Friege (N³), Esther Heidbüchel (CSCP gGmbH) und Barbara Zeschmar-Lahl (BZL GmbH) vorgestellt. Die Präsentationen finden Sie im Download-Bereich.
Einige Indikatoren eignen sich auch für die EU Chemicals Strategy for Sustainability. Wir haben die Ergebnisse mit Experten der Europäischen Kommission, nationalen Agenturen, der Industrie und NGOs diskutiert.
Wir haben eine Plattform geschaffen, auf der Sie:
– die Kriterien für Indikatoren und die Reihe der endgültigen Indikatoren finden,
– die Dokumentation all unserer Workshops lesen können,
– die Ergebnisse kommentieren können,
– und Ideen und Meinungen mit Kollegen austauschen können.