Global Framework on Chemicals: Arbeit am deutschen Beitrag

08.04.2025
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Seit wenigen Wochen arbeitet N³ an einem Projekt, das nachhaltige Chemie als Teil der globalen Transformation im Sinne der UN-Agenda 2030 voranbringen wird. Unsere neue Aufgabe im Auftrag des Umweltbundesamts umfasst die Entwicklung deutscher Beiträge, die bei der ersten Konferenz des Global Framework on Chemicals (GFC) im Jahr 2026 eingebracht werden können. 

Um was geht es beim GFC?

Das im Septmber 2023 gegründete Global Framework on Chemicals ist eine Einrichtung unter dem Dach der UNEP.  Anders als internationale Vereinbarungen zur Bekämpfung besonders kritischer Stoffe wie etwa die Stockholm Convention hat das GFC einen Netzwerk-Charakter. GFC bringt die jeweils verantwortlichen nationalen Stellen („national focal points“) mit international agierenden Chemieunternehmen, Industrieverbänden, Gewerkschaften und Umweltorganisationen sowie internationale Organisationen wie WHO, OECD oder ILO an einen Tisch. GFC arbeitet für eine Zukunft, in der „humanity benefits from chemicals in a safe and sustainable manner, while avoiding their negative impacts“. Es geht gleichermaßen um menschliche Gesundheit und globalen Umweltschutz, wobei national wie international „for strong governance mechanisms and enforcing international standards“ Sorge getragen werden soll. Der international abgestimmte Auftrag für das GFC nimmt ausdrücklich Bezug auf den Global Chemicals Outlook (2019): „Business as usual is not an option“ Die fünf strategischen Ziele mit ihren insgesamt 28 Teilzielen geben Raum für eine nachhaltigere Chemie: Es geht nicht mehr um einzelne Stoffe, sondern um den „Life Cycle“ von Stoffen und Produkten bis hin zum Abfall. Detaillierte Informationen zum GFC bietet das Umweltbundesamt.

Drei Schwerpunkte beim deutschen Beitrag für GFC

In Abstimmung mit dem Auftraggeber (FKZ 3724 65 701 0) werden wir  mit Akteuren aus der Chemieindustrie, Recyclingunternehmen, Verbraucher- und Umweltorganisationen versuchen, zu einem möglichst breit getragenen Konsens zu kommen – es geht um

– die „Defossilierung der chemischen Industrie“, wobei die Möglichkeiten und Hindernisse fpr die Versorgung der deutschen chemischen Industrie von fossilen zu erneuerbaren Kohlenstoffquellen im Mittelpunkt stehen,

– einen methodischen Rahmen, um Alternativenprüfungen für die Stoffsubstitution in Richtung auf „inhärent sichere Chemikalien“ auf eine wissenschaftlich breit akzeptierte Grundlage zu stellen,

– die Nutzung des Digitalen Produktpasses als Informationsmedium für Additive in Kunststoffen mit einem besonderen Fokus auf Zusätze für Rezyklate, also Plastik aus der stofflichen Verwertung von Abfällen.

Wir freuen uns, dass wir diese Aufgabe gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen angehen, die bereits bei der Erarbeitung geeigneter Indikatoren für SAICM bzw. die Nachfolge-Organisation GFC mit beteiligt waren: BZL GmbH, dem Center for Sustainable Consumption and Production und der Akademie Dr. Obladen (siehe Blogs vom 28.8.2023 und vom 27.09.2024).

Weitere Informationen zum Projekt können Sie diesem Informationsblatt entnehmen.

 

Wir werden zahlreiche Fachleute ansprechen und auch an dieser Stelle über Fachkonferenzen informieren, die im Zuge des Projekts geplant sind.

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N³ Nachhaltigkeitsberatung
Dr. Friege & Partner Wirtschafts- und Naturwissenschaftler