Die Kreislaufwirtschaft und eine schadstofffreie Umwelt sind zwei wichtige politische Ziele, die nicht gleichzeitig erreicht werden können. Wir präsentieren eine Studie mit einer ganzheitlichen Sicht auf Materialflüsse von der Produktion bis zum Abfall. Das Konzept der „Kreislaufwirtschaft“ zielt darauf ab, die Wiederverwendung oder das Recycling von Produkten und Materialien aus der Technosphäre zu maximieren. Gefährliche Verbindungen gehören zu den größten Hindernissen für dieses Ziel. Andererseits zielt die Strategie für eine „schadstofffreie Umwelt“ darauf ab, immer mehr Produkte ohne jegliche Schadstoffe zu schaffen. Beide Ziele sind Teil des 7. Umweltaktionsprogramms. Um beide Visionen anzugehen, ist eine gründliche Überarbeitung der Schnittstellen zwischen Chemikalien- und Abfallregulierung erforderlich. Es gibt eine gesetzliche Tendenz, die regulatorische Grundlage für Chemikalien auf den Abfallsektor auszuweiten, um die Kontamination von recycelten Materialien mit gefährlichen Stoffen zu verhindern. Im Gegensatz zur gefahrenorientierten Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien (CLP) sind physikalische Eigenschaften, Aggregatzustand, Expositionsszenarien usw. Teil der risikoorientierten Einstufung von Abfällen. Aus der Untersuchung einiger praktischer Beispiele schließen wir, dass in einer Kreislaufwirtschaft auch in Zukunft risikobasierte Ansätze notwendig sein werden. Andernfalls würde der Umgang mit Abfällen extrem schwierig werden, ohne ein höheres Sicherheitsniveau für Arbeiter, Verbraucher und Umwelt zu erreichen. Darüber hinaus könnten Ansätze der Kreislaufwirtschaft frühzeitig erheblich beeinträchtigt werden.